Johannes Kraft (CDU): Bucher Moorlinse schützen - Bauvorhaben verträglich gestalten

Die von Andreas Geisel (SPD) geführte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen plant an der Straße Am Sandhaus im Pankower Ortsteil Buch den Bau vom 2.400 bis 3.000 Wohnungen. Im Zuge des Beteiligungsverfahrens wurde für die Anwohner schnell klar, dass diese Planungen mit hoch verdichteten neuen Quartieren, der Bedrohung der geschützten Moorlinse und den bei Kindern und Jugendlichen beliebten Angeboten der „Moorwiese“ einhergehen würden. Dagegen sprechen sich die Bucherinnen und Bucher aus und haben Ende letzten Jahres 4.581 Unterschriften an die Mitglieder des Abgeordnetenhauses übergeben. Der direkt gewählte Abgeordnete für Buch Johannes Kraft (CDU) hat die Forderungen der Anwohner von Anfang unterstützt und eine Anhörung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Berliner Abgeordnetenhauses organisiert.

In der letzten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow war dieses Bauvorhaben Thema. Unter dem Titel „Biotop Moorlinse Buch – Artenschutz und Klimaanpassung durch flächensparendes Bauen“ haben die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Linke einen Antrag eingereicht und mit eigener Mehrheit beschlossen. Allein die CDU-Fraktion Pankow hat sich gegen den Antrag ausgesprochen. Die Ablehnung begründet deren Fraktionsvorsitzende Denise Bittner: „Was erstmal gut klingt, ist schlecht gemacht. Wir wollen die Moorlinse natürlich erhalten und haben dies mit eigenen Anträgen deutlich gemacht. Hier aber hat rot-rot-grün den Buchern einen Bärendienst erwiesen. Im Antrag wird erklärt, dass man das Gesamtvorhaben begrüßt und lediglich zwei geplante Bauten in der Nähe der Moorlinse kritisch sieht. Gleichzeitig sollen die dort geplanten Wohnungen insgesamt nicht wegfallen, sondern durch noch höhere Häuser mitten im Wald an der Hobrechtsfelder Chaussee realisiert werden. Das konnten wir nicht mittragen.“

Das sieht auch der Wahlkreisabgeordnete Johannes Kraft so: „Wir haben uns bereits im Jahr 2020 gemeinsam mit Anwohnern für eine verträgliche Bebauung entlang der Straße Am Sandhaus und der Wiltbergstraße sowie den Schutz von Moorlinse und Moorwiese ausgesprochen und ein eigenes Konzept vorgelegt.“ In diesem Konzept fordern die CDU und die Anwohner, die Renaturierung des ehemaligen Stasi- und Regierungskrankenhauses, um ein durchgehendes Waldband von den Karower Teichen bis zum Bucher Forst zu ermöglichen. Außerdem soll der Ortskerns von Buch rund um den S-Bahnhof aufgewertet werden.

„Mit dem Antrag der Grünen wird eine Bebauung mit 12 bis 14-geschossigen Hochhäusern mitten im Wald befürwortet. Dieses Gebiet ist aber mit dem ÖPNV so gut wie gar nicht erschlossen“, sagt Johannes Kraft und fordert zentral am S-Bahnhof Buch entlang der Wiltbergstraße Wohnungen und Geschäftshäuser zu errichten. „Der Standort Buch würde eine deutliche Aufwertung erfahren, der Naturraum des Bucher Forstes würde gestärkt und es gebe einen direkten Anschluss an den ÖPNV in alle Richtungen für dieses Quartier“, führt Kraft weiter aus. Dafür müsste ein kleiner Wirtschaftswald weichen. Das wird allerdings durch die Entsiegelung und Aufforstung an der Hobrechtsfelder Chaussee auf einer viel größeren Fläche mehr als kompensiert.