Johannes Kraft MdA kritisiert rot-grün-roten Radverkehrsplan
Der Pankower CDU-Abgeordnete Johannes Kraft kritisiert den Radverkehrsplan des rot-grün-roten Senats und fordert eine stärkere Ausrichtung an den Bedürfnissen der Bürger. So würde der derzeitige Senatsplan zu mehr Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer führen, den Autoverkehr auf Nebenstraßen verlagern und zwangsläufig gefährliche Situationen provozieren. Insbesondere der für den Norden Pankows angedachte „Panke-Trail“ weist noch immer gravierende Planungsfehler auf.
Der rot-grün-rote Senat plant den berlinweiten Ausbau der Radverkehrs-infrastruktur bis 2030. Der sogenannte Netzplan Radverkehr sieht die Schaffung von teils über 2,50 m breiten Radspuren in beide Fahrtrichtungen vor, auf welchen Radfahrer Vorrang gegenüber dem übrigen Straßenverkehr erhalten sollen. Für Nordpankow ist dabei die Errichtung des über 80 Millionen Euro teuren, 18km langen „Panke-Trails“ vorgesehen, welcher vom S-Bahnhof Karow zunächst bis zum S- und U-Bahnhof Pankow führen und sich dort in zwei Arme in Richtung Berlin-Mitte aufspalten soll.
In Karow soll der Radweg durch die Krontaler Straße und die Boenkestraße führen. „Für die schmalen Anliegerstraßen bedeutet das: Alle Parkplätze fallen weg“, erklärt Johannes Kraft, „und ob die Brücke an der Krontaler Straße dann noch von Autos genutzt werden kann, ist mehr als fraglich.“ Ähnlich problematisch ist auch der geplante Verlauf über die schon heute überlastete Achse Blankenburger, Karower und Bucher Chaussee. „Wie dann der Individual- und Busverkehr sowie insbesondere Rettungswagen auf dem Weg zum Helios-Klinikum in Buch noch Platz finden sollen, ist völlig unklar“, kritisiert Kraft weiter. Stattdessen schlägt er vor, den „Panke-Trail“ auf dem bestehenden Radfernweg Berlin-Usedom zu führen.
„Ich begrüße grundsätzlich die Schaffung leistungsfähiger Radwege, aber nicht auf Kosten der übrigen Verkehrsteilnehmer“, resümiert Kraft. „Hier muss dringend noch einmal von Planern mit mehr Ortskenntnis und weniger ideologischen Scheuklappen nachgebessert werden.“