Abwasseranschlüsse im Nord-Osten Berlins
Die Berliner Wasserbetriebe haben in einem Investitionsprogramm über fast 60 Millionen Euro beschlossen, fünf schnell wachsende Wohngebiete in Pankow und Marzahn- Hellersdorf (Biesenhorst, Buchholz Nord I, Schönholz, Karow Süd und Karow Ost) an Kanalisation zu erschließen. Bisher müssen mehr als 16.000 Hauseigentümer in Pankow und in Marzahn-Hellersdorf ihr Abwasser in Gruben sammeln. Die Umsetzung des Investitionsprogramms könnte aber bis weit nach 2030 dauern. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Johannes Kraft hervor.
Hierzu erklärt der für Buch, Buchholz und Karow direkt gewählte Abgeordnete:
„Den Status Quo finde ich problematisch und bedenklich. Für die Bewohner von Einfamilienhäusern wird es immer schwerer und zusehends teurer, Fachfirmen für die Entleerung ihrer Gruben zu finden. Es gibt seit zwei Jahren immer weniger Unternehmen, die eine Abfuhr anbieten. Abhilfe könnte hier eine Gesetzesänderung, die die Übertragung der Aufgabe an die Berliner Wasserbetriebe ermöglicht, ohne die Privatwirtschaft auszuschließen, schaffen. Wenn dies nicht geschieht, droht in diesem Geschäftszweig ein Notstand, der zur Verknappung, längeren Wartezeiten und noch höheren Kosten für die Entsorgung führen kann.“
Einen kleinen Lichtblick stellen die Anschlussarbeiten in Karow dar. Hier könnten die Abwasseranschlüsse bis zum Jahr 2026 erfolgen, denn endlich haben sich die Wasserbetriebe mit der Howoge über ein Leitungsrecht auf den Feldern an der Blankenburger Chaussee geeinigt.